Patientinnen und Patienten, Pflegebedürftige, Pflegekräfte und Angehörige müssen auf die Solidarität der Gesellschaft vertrauen können. Politik in diesem Zusammenhang bedeutet, eine gute und verlässliche Gesundheitsarbeit sicherzustellen, Arbeit im Gesundheitswesen angemessen zu honorieren und Angehörige optimal zu unterstützen.

Zu einer Diskussion mit dem Thema Pflegenotstand – was nun? Gesundheitsarbeit im ländlichen Raum hatte der Landtagsabgeordnete Lothar Rommelfanger gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der SPD in der VG Hermeskeil interessierte Bürgerinnen und Bürger, Beschäftigte aus dem Bereich der Gesundheitsarbeit, Vertreter von Kammern, Gewerkschaften sowie Vertreter aus regionalen Gesundheitseinrichtungen eingeladen.

In der Verbandsgemeinde Hermeskeil ist mit dem örtlichen Krankenhaus, den Altenheimen, den niedergelassenen Ärzten, den Ergotherapeuten/ Krankengymnasten, Orthopädiefachgeschäften und Apotheken das Gesundheitswesen als größter Arbeitgeber zu sehen.

Andererseits ist die Region Trier-Saarburg und hier auch und vor allem die Verbandsgemeinde Hermeskeil die Region, die laut Analyse der Hans-Böckler-Stiftung einen statistisch hochsignifikanten Anteil an prekärer Arbeit (Teilzeit, 450 €), speziell für Frauen, vorhält.

Der Fachkräftemangel in der Pflege hat sich 2018 verschärft. Die Presse spricht von 40.000 unbesetzte Stellen – Pflegenotstand in Deutschland weitet sich aus. 23.862 Vakanzen für Fachkräfte und Helfer, in der Krankenpflege waren im Jahresdurchschnitt 15.707 offene Stellen gemeldet.

Mit der Grenze nach Luxemburg finden wir eine starke Orientierung/ Abwanderung qualifizierter Fachkräfte.

Für uns als SPD in der Region steht daher das Thema der Arbeitsbedingungen und anständigen Vergütung aber auch der Aus- und Weiterbildung/ Umschulung und Eruierung von Arbeitsplatzpotentialen für den Wiedereinstieg nach der Familienphase im Vordergrund. Wir wollen Gute Arbeit für die Region und wir wollen qualifizierte Fachkräfte für die Arbeitgeber.

Nachdem wir uns vor ca. 5 Jahren im Rahmen einer Veranstaltung mit Prof. Karl Lauterbach mit der Ärztlichen Versorgung in ländlichen Raum“ beschäftigt hatten, und hier eine ausgesprochen positive Resonanz aus dem Publikum zu verzeichnen war, haben wir diesmal das Thema Pflegenotstand – Gesundheitsarbeit im ländlichen Raum gewählt.

Mehr als 80 Interessierte fanden den Weg in das Mehrgenerationenhaus in Hermeskeil und diskutierten mit Prof. Lauterbach und einem darüber hinaus hochkarätig besetzten Podium Themen wie (fehlende) Tarifbindung im ambulanten und stationären Altenpflegesektor, Notwendigkeit von Entlastungsvereinbarungen, Kostensteigerung im Gesundheitswesen und Notwendigkeit der Einführung einer Bürgerversicherung sowie die Erforderlichkeit der Entlastung von Gesundheitsberufen, wie Ergotherapeuten (hohe Belastung durch Schulgeld) und Hebammen.

Als Podiumsgäste waren neben dem  der Bundestagabgeordnete und Gesundheitsexperten  Prof. Dr.Karl Lauterbach Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz (KdÖR), Jörg Sponholz (ver.di, stellv. BR-Vorsitzender im Kreiskrankenhaus Saarburg), sowie Regine Paulus (Referentin ambulante Altenhilfe SL im DPWV) kompetente Ansprechpartner für eine sehr rege und intensive Diskussion.

Als Moderator fungierte Christian Kruchten, (Vorsitzender der BI pro Krankenhaus, Hermeskeil).

Gez. Giselind Roßmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der SPD in der VG Hermeskeil.

Foto: Rainer Michels